Kleines ABC:  Migration & Mehrsprachigkeit

 

▶ Ausländerfeindlichkeit

"Fremd ist der Fremde nur in der Fremde." (Karl Valentin)

Ausländerfeindlichkeit oder (eher süddeutsch, wo es auch Fremdenzimmer gibt) Fremdenfeindlichkeit oder klassisch Xenophobie sind begrifflich unscharfe Wörter, die negative Einstellungen zu Personen bezeichnen, die selbst oder deren Familie nicht aus Deutschland stammen, die möglicherweise eine andere Erstsprache haben, vielleicht einem bestimmten Aussehensbild entsprechen mögen. Tatsächlich sind Ausländer Personen im Inland, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft (> Deutscher) haben. Der Begriff ist auf das Recht gestützt.

Neutraler ist der Vorschlag des Soziologen Wilhelm Heitmeyer, von "gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit" zu sprechen. Grundlage sind Bielefelder Forschungsprojekte zur "Desintegration", die zeigen, wie eine Annahmeder Ungleichwertigkeit von Menschen sich manifestiert und gesellschaftlich auswirkt. angenommen. Man müsste den Ausdruck häufig verwenden, wenn er sich durchsetzen soll.

Richtet sich die feindselige Einstellung gegen Juden, spricht man von "Antisemitismus". Antisemitismus ist in Deutschland alt; zeigte sich z.B. im Mittelater bei der Auslösung von Kreuzzügen in Pogromen. Im 19. Jahrhundert war er stark verbreitet, im 20. Jahrhundert gehörte er zum NS-Programm, das in den Holocaust mündete. Auch gegenwärtig ist er zu finden.

Literatur:
Wolfgang Benz (2016) Die Feinde aus dem Morgenland: Wie die Angst vor den Muslimen unsere Demokratie gefährdet. München: Beck

Wilhelm Heitmeyer (Hg.)(2008) Deutsche Zustände. Band 7, Frankfurt: Suhrkamp

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